Trauerbegleitung und Trauerbehandlung
Körperzentrierte Trauerbegleitung
Das Thema Tod und Trauer ist in unserer Gesellschaft nach wie vor ein großes Tabuthema. Und doch begegnet jedem von uns Trauer und Tod im Leben. Der Verlust eines Menschen oder eines Tieres begleitet uns das ganze Leben hindurch. Die Trauer, die wir bei einem Verlust spüren, geht nicht weg, sie verändert sich im Laufe der Zeit und damit verändert sich meistens auch der Mensch.
In unserer schnelllebigen und leistungsorientierten Zeit hat die Trauer keinen Platz, wir müssen möglichst schnell wieder funktionieren und so räumen wir der Trauer, dem Verarbeiten des Verlustes keinen Raum in unserem Leben ein.
Körperliche Beschwerden durch Trauer
Der Verlust eines geliebten Menschen oder eines geliebten Tieres ist ein einschneidendes Erlebnis, sowohl für unsere Seele wie auch für unseren Körper. Der Verlust löst in uns unglaublich viele Gefühle aus. Und unser Körper reagiert auf diese Gefühle, besser gesagt: er produziert sie sogar mit!
Typische Reaktionen sind:
- Herzrasen
- Herzstechen / Herzschmerzen
- Schmerzen oder Engegefühl in der Brust
- Kloßgefühl im Hals
- Erschöpfung
- Müdigkeit
- Schlafprobleme
- Appetitlosigkeit
- Bauchschmerzen / Übelkeit
- Kopfschmerzen
- Verspannungen
Die körperlichen Beschwerden sind ein Teil der Trauer und des Schmerzes. Doch genau diese körperlichen Symptome bleiben leider oft auch Jahre nach dem Verlust bestehen.
Wie kommt es zu diesen körperlichen Symptomen?
In Muskeln und Bindegewebe / Faszien gibt es sowohl kontraktile Fasern wie auch Rezeptoren, also winzige Sinnesorgane. Bei einer körperlichen Verletzung, bei Stress ebenso wie bei einem bedrohlichen oder belastenden Ereignis (Trauer, Verlust) oder einer entsprechenden Vorstellung ziehen sich die Fasern zusammen, was die Beweglichkeit einschränkt. Gleichzeitig melden die Rezeptoren ein unangenehmes Gefühl, also Schmerz, Angst, Übelkeit oder sonst eine Missempfindung.
Umgekehrt reagiert der Organismus bei Positivem mit Entspannung, Beweglichkeit und Wohlbefinden. Sensorik und Motorik, Spüren und Bewegen, steuern sich gegenseitig: je mehr Missempfindung desto mehr Anspannung und je mehr Anspannung, desto mehr Missempfindung.
Die sensomotorischen Vorgänge laufen über Gehirn und Nervensystem, aber der Ort der Empfindung wie auch derjenige der Erstarrung oder Bewegung ist nicht das Gehirn, sondern diejenige Stelle des Körpers, wo wir die Empfindung wahrnehmen. Daher können wir am Körper lokalisieren, wo wir uns freuen, Angst, Trauer oder Schmerz empfinden. Die Trennung von Körper und Seele ist aufgehoben, denn wir reagieren bei diesen Spannungen immer mit Leib und Seele.
Im gesunden Fall sind diese körperlichen-seelischen Spannungsvorgänge vorübergehend. War die Belastung aber zu stark oder zu lange oder wurde sie zu oft wiederholt, entstehen chronische Muskelverspannungen und Bindegewebsverhärtungen, also unwillkürliche Dauerkontraktionen in Muskulatur und/oder Bindegewebe, die sich selbst im Schlaf oder bei Ereignissen, die eigentlich als positiv empfunden werden müssten, nicht lösen.
Durch gezielte Bewegung / Übungen oder Einzelbegleitung bzw. Einzeltherapie ist es möglich diese Beschwerden zu lindern oder sogar ganz aufzulösen. Darüber hinaus werden auch die Narben der Seele behandelt. Das gelingt einmal durch die Beschwerdefreiheit der körperlichen Seite, aber auch durch Mediation und Kreativität.
Die Tools der Kreativarbeit sind sehr unterschiedlich, da auch jede Trauer verschieden ist. Zum Einsatz kommt z.B. Ausdrucksmalen, meditatives malen, Gedichte verfassen, Gedanken aufschreiben, Trauerspaziergänge, Arbeit mit Heilkräutern wie z.B. das Herstellen von eigenen Sprays oder Balsamen.
Trauerbegleitung durch Bewegung, Pohltherapie und Kreativität:
- Einzelbegleitung
In der Einzelbegleitung steht die einzelne Person im Vordergrund. Hier liegt der Fokus auf Selbstbestimmung und Schmerzlinderung. Die Schmerzlinderung bezieht sich auf den Körper und die Seele. - Spezielle Rückbildungs-Gruppen für Sternen-Mamas (Link zu den Kursen)
- Gruppenstunde für Trauernde
„Lange saßen sie da und hatten es schwer. Aber sie hatten es gemeinsam schwer und das war ein Trost. Leicht war es trotzdem nicht.“ aus Ronja Räubertochter (Astrid Lindgren)In der Trauergruppe finden wir gemeinsam Ressourcen und stärken die Resilienz, um mit dem Verlust besser umgehen zu können. Wir werden gemeinsam in Bewegung kommen und lindern so einmal die körperlichen Beschwerden, die durch die Trauer verursacht wurden und durch die Gemeinschafft und den Austausch untereinander, kann auch die Seele wieder zur Ruhe kommen. - Tiertrauer (hier Flyer als PDF zum Download)
Wenn das geliebte Tier stirbt, entsteht oft ein großes Vakuum. Die Leere ist fast nicht auszuhalten. Und das Umfeld ist manchmal auch nicht so verständnisvoll, wie man es sich wünscht. Trauer um ein Tier ist echte Trauer. Wir helfen dabei, diese Trauer liebevoll zu zähmen.
Link zur Webseite Equidoctor/Tiertrauer - Seelenmassage
Bei der Seelenmassage stehen das Wohlfühlen und die Entspannung im Vordergrund. Die Seelenmassage dient der Selbstfürsorge und der Achtsamkeit mit sich selbst. Das Berühren und Behandeln des Körpers sind eine der ältesten Heilmethoden. Eine Massage lindert nicht nur die körperlichen Beschwerden, wie etwa Verspannungen, sondern hat auch eine positive Wirkung auf die Psyche. - Trauerspaziergang-Waldspaziergang
„Wenn nichts mehr geht, dann geh in den Wald.“Bewegung an der frischen Luft ist Balsam für unsere Seele. Der Körper kommt in Bewegung, wir können mal wieder durchatmen. Wir gehen in der Natur spazieren, können miteinander reden oder auch gemeinsam schweigen. Mit gezielten und abgestimmten Übungen werden wir unserem Körper und auch unserer Seele etwas Gutes tun. Es ist auch möglich einen Hund, als Seelentröster, mit auf den Spaziergang zu nehmen. Die Trauerspaziergänge können sowohl in der Einzelbegleitung als auch in der Gruppenbegleitung zum Einsatz kommen.